Die Pflege in Zahlen
Statistiken belegen die Sinnhaftigkeit einer Pflegeversicherung
Noch immer denken zu wenig Menschen an eine private Pflegeversicherung, und das trotz steigender Lebenserwartung und der Tatsache, dass die gesetzliche Pflegeversicherung mitnichten die Kosten für die Pflege decken wird. Dabei verhält es sich mit der Pflegeversicherung ebenso mit anderen Versicherungen: Je früher sie abgeschlossen wird, umso niedriger fallen die Beitragszahlungen aus. Wie wichtig es ist, eine private Pflegevorsorge zu treffen, verdeutlichen die nachfolgenden Beispiele, die sich mit Statistiken rund um die Pflege beschäftigen.
Die vorliegenden Zahlen über die Pflege machen deutlich, dass ein großer Teil der Bevölkerung mit Eintritt in das Rentenalter noch ein Viertel bis zu einem Drittel seines Lebens vor sich hat. Um diesen Zeitraum so angenehm und selbstbestimmt wie möglich gestalten zu können, ist eine private Pflegeversicherung eine notwendige Voraussetzung.
Die Zahlen der Pflege
Pflegebedürftig
2,9 Millionen
sind in Deutschland pflegebedürftige Menschen
Pflege zu Hause
2,08 Millionen (73%)
der pflegebedürftigen Menschen werden zu Hause gepflegt
Pflege im Heim
783 000 (27%)
der pflegebedürftigen Menschen werden in Heimen vollstationär versorgt
Angehörige pflegen
1,38 Millionen
Pflegebedürftige in Deutschland
Ambulante Pflege
692 000
der pflegebedürftigen Menschen werden zu Hause zusammen mit / durch ambulante Pflegedienste versorgt
Pflegebedürftig 2030
3,4 Millionen
pflegebedürftige Menschen prognostizieren Experten für 2030
Die aktuellen Zahlen der Pflegestatistik 2015 vom Bundesamt zeigen die Verteilung der Versorgungsart in der Pflege in Deutschland. Rund 2,9 Millionen Menschen sind in Deutschland pflegebedürftig, von den 2,08 Millionen zu Hause und 783 000 in Pflegeeinrichtungen gepflegt werden.
Bei der Pflege zu Hause werden 1,38 Millionen Pflegebedürftige von Angehörigen und Bekannten gepflegt. Der Anteil der Ambulanten Pflege liegt bei 692 000 pflegebedürftige Menschen, die durch oder zusammen mit einem ambulanten Pflegedienst versorgt werden.
Prüfverfahren & Pflegebedürftigkeit
Das neue Prüfverfahren und die Unterteilung der Pflegebedürftigkeit nach Pflegegraden.
Pflegegrad 1
12,5 - 26 Punkte
geringe Beeinträchtigung der Selbstständigkeit
Pflegegrad 2
27 - 47,0 Punkte
erhebliche Beeinträchtigung der Selbstständigkeit
Pflegegrad 3
47,5 - 69 Punkte
schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit
Pflegegrad 4
70 - 89 Punkte
schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit
Pflegegrad 5
90 - 100 Punkte
schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung
Mit dem neuen Prüfverfahren NBA (Neues Begutachtungsassessment) prüfen Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) den Grad der noch vorhandenen Selbstständigkeit des Antragstellers.
Dies geschieht durch die Vergabe von Punkten. Je mehr Punkte der Antragsteller erhält, umso höher sind der Pflegegrad und die damit verbundenen Pflege- und Betreuungsleistungen.
Häusliche Pflege
Häusliche Pflege durch Angehörige und mit Hilfe von Profikräften - die monatlichen Leistungsbeiträge der gesetzlichen Pflegeversicherung.
Pflegegrad 1
0 €
kein Pflegegeld und keine Geld für den Pflegedienst
Pflegegrad 2
1.005 €
316 Euro Pflegegeld und 689 Euro für den Pflegedienst
Pflegegrad 3
1.843 €
545 Euro Pflegegeld und 1.298 Euro für den Pflegedienst
Pflegegrad 4
2.340 €
728 Euro Pflegegeld und 1.612 Euro für den Pflegedienst
Pflegegrad 5
2.896 €
901 Euro Pflegegeld und 1.995 Euro für den Pflegedienst
Bei der häuslichen Pflege orientiert sich die Kostenübernahme am jeweiligen Pflegegrad unabhängig davon, ob eine Demenzerkrankung vorliegt oder nicht.
Zuhause versorgt sein
Pflegebedürftige werden überwiegend zuhause versorgt - das belegt eine Statistik aus dem Jahr 2015
Vollstationäre Pflege
27 %
27 Prozent werden im Heim vollstationär versorgt
Ambulante Pflege - Pflegedienst
24 %
24 Prozent der Pflegebedürftige werden zuhause ambulant gepflegt - zusammen mit oder durch ambulante Pflegedienste
Ambulante Pflege - Angehörige
48 %
48 Prozent der Pflegebedürftige werden zuhause ambulant durch Angehörige gepflegt
Die Zahlen lassen erkennen, dass im Jahr 2015 rund 73 Prozent von 2,9 Millionen pflegebedürftigen Menschen ambulant betreut wurden, während jeder vierte Pflegebedürftige vollstationär in einem Pflegeheim versorgt wurde. Die ambulante Betreuung erfolgte bei 48 Prozent durch Angehörige.
Die restlichen 24 Prozent wurden von Angehörigen in Kooperation mit einem ambulanten Pflegedienst ebenfalls zuhause versorgt.
(Quelle: Statistische Bundesamt - Pflegebedürftige werden meistens zu Hause versorgt)
Steigende Zahl von Pflegebedürftige
Die steigende Zahl von Pflegebedürftigen vorwiegend bei Hochbetagten im alter von 90 Jahren oder älter - ein Ausblick bis in das Jahr 2060
1999
299 000
Im Jahr 1999 gab es 299 000 pflegebedürftige Personen mit 90 Jahren oder älter.
2015
475 000
Bereits 2015 gab es über 475 000 Pflegebedürftige dieser Altersgruppe.
2030
923 000
Im Jahr 2030 soll es über 923 000 pflegebedürftige in dieser Altersgruppe geben.
2045
1 160 000
Schon im 2045 soll es über 1 160 000 pflegebedürftige Menschen über 90 Jahre geben.
2060
1 850 000
Die im Jahr 2060 pflegebedürftige Menschen gehen auf die 2 Millionen zu.
Aus dieser Statistik geht hervor, dass der Anteil der pflegebedürftigen Personen in Deutschland, die 90 Jahre oder älter sind, auch weiterhin kontinuierlich steigen wird. Das liegt unter anderem an den Lebensbedingungen sowie an der medizinischen Versorgung, durch die das Lebensalter insgesamt steigt.
Entwicklung der Pflegeeinrichtungen
Die Entwicklung der Pflegeeinrichtungen in Deutschland in den Jahren 2007 bis 2015
Pflegeheime 2007
11 029
2007 gab es über 11 000 Pflegeheime in Deutschland.
Vollstationäre Dauerpflege 2007
9 919
2007 gab es rund 10 000 Pflegeheime mit vollstationärer Dauerpflege in Deutschland
Ambulate
Pflegedienste 2007
11 529
2007 gab es bereits über 11 000 ambulante Pflegedienste in Deutschland
Pflegeheime 2015
13 596
Bis 2015 stieg die Anzahl der Pflegeheime in Deutschland auf über 13 000 an.
Vollstationäre Dauerpflege 2015
11 164
2015 gab es bereits über 11 000 Pflegeheime mit vollstationärer Dauerpflege in Deutschland
Ambulate
Pflegedienste 2015
13 323
Bis 2015 stieg die Anzahl der ambulanten Pflegedienste in Deutschland auf über 13 000 an.
Anhand des Zahlenmaterials wird deutlich, dass der Bedarf an Pflegeeinrichtungen in Deutschland in den Jahren 2007 bis 2015 deutlich gestiegen ist. Auffallend ist der Anteil der Pflegeheime mit vollstationärer Pflege im Verhältnis zur Gesamtzahl der Pflegeheime, der sehr hoch ist.
Aus der Statistik geht nicht hervor, worauf diese Entwicklung zurückzuführen ist.
(Quelle: Statistische Bundesamt - Pflegeeinrichtungen)
Prognose Pflegebedarf in Deutschland
Prognose bezüglich des Pflegebedarfs in Deutschland im Jahr 2025
Pflegekräfte
940 000
Gesamtbedarf an Pflegekräfte in Deutschland
Ausgebildete Pflegekräfte
747 000
Davon 747 000 speziell ausgebildete Pflegekräfte
Fachfremde Pflegekräfte
81 000
Anteil der fachfremde Pflegekrüfte in Deutschland
Nach einer Prognose des Statistischen Bundesamts wird der Gesamtbedarf an Pflegekräften im Jahr 2025 rund 940.000 betragen. Davon sollten 747.000 speziell ausgebildete Pflegekräfte sein, während 81.000 auch fachfremd sein können. Aus der Differenz ergibt sich, dass im Jahr 2025 rund 112.000 Pflegekräfte fehlen werden.
Aus der Statistik geht nicht hervor, worauf diese Entwicklung zurückzuführen ist.
(Quelle: Statistika - Prognostizierter Bedarf an Pflegekräften in Deutschland im Jahr 2025)
Vollstationäre Pflege im Pflegeheim
Stationäre Pflege
783 000
Menschen werden stationär in Deutschland stationär versorgt
Einrichtungen
13 156
Pflegeeinrichtungen gibt es in Deutschland
Beschäftigte
730 000
versorgen pflegebedürftige Menschen in Pflegeeinrichtungen
Im Jahr 2005 wurden in Deutschland bereits 27 % (783 000) aller Pflegebedürftigen in 13 156 Pflegeeinrichtungen stationär gepflegt. Rund 730 000 Beschäftigte der Pflegeeinrichtungen versorgten die Pflegebedürftige. Damit kommt fasst auf jeden zu pflegenden ein Beschäftigter.
Auf jeden Pflegebedürftigen kommt somit ein Beschäftigter einer Pflegeeinrichtung.
(Quelle: Verbraucherzentrale - Kosten im Heim: Was Sie selbst tragen müssen)
Kosten vollstationäre Pflege - Pflegeheim
Die Kosten für die vollstationäre Pflege im Pflegeheim - die Leistungsbeiträge der gesetzlichen Pflegeversicherung.
Pflegegrad 1
0 €
Kein Leistungsbeitrag der gesetzlichen Pflegeversicherung für den Pflegegrad 1
Pflegegrad 2
770 €
monatlicher Leistungsbeitrag der gesetzlichen Pflegeversicherung
Pflegegrad 3
1.262 €
monatlicher Leistungsbeitrag der gesetzlichen Pflegeversicherung
Pflegegrad 4
1.775 €
monatlicher Leistungsbeitrag der gesetzlichen Pflegeversicherung
Pflegegrad 5
2.005 €
monatlicher Leistungsbeitrag der gesetzlichen Pflegeversicherung
Seit dem 1. Januar 2017 sind die Pflegestufen durch Pflegegrade ersetzt worden. Diese Änderung geht zurück auf das Pflegestärkungsgesetz II, mit dem der Gesetzgeber auch den sogenannten einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE) für pflegerische Leistungen eingeführt hat.
Das hat zur Folge, dass jeder Heimbewohner, unabhängig vom Pflegegrad, denselben Eigenanteil für pflegerische Leistungen zahlt.
(Quelle: Verbraucherzentrale - Kosten im Heim: Was Sie selbst tragen müssen)
Demenzkranke in Deutschland
Der Anstieg der Demenzkranken in Deutschland bis 2060
2014
1 551 800
Menschen leiden an Demenz
2020
1 787 380
Demenzkranke wird es wahrscheinlich im Jahr 2020 geben
2030
2 152 000
Demenzkranke wird es wahrscheinlich im Jahr 2020 geben
2040
2 627 000
Menschen leiden an Demenz
2050
3 129 000
Demenzkranke wird es wahrscheinlich im Jahr 2050 geben
2060
3 306 370
Demenzkranke wird es wahrscheinlich im Jahr 2020 geben
Die Zahlen zeigen den Anstieg der Demenzkranken in Deutschland von 2014 bis 2060 (geschätzt).
Quelle: DAlzG
Demenzerkrankungen
Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen in Deutschland.
65 - 69 Jahre
64 300 Personen
Über 64.000 Personen der Altersgruppe 65 - 69 Jahren leiden an Demenz
70 - 74 Jahre
155 000 Personen
Bei der Altersgruppe 70 - 74 Jahren leiden über 150.000 Personen an Demenz
75 - 79 Jahre
300 100 Personen
In der Altersgruppe 75 - 79 Jahren sind über 300.000 Personen von Demenz betroffen
80 - 84 Jahre
373 000 Personen
Von der Demenzerkrankung sind bei der Altersgruppe 80 - 84 Jahre rund 370.000 Personen betroffen
85 - 89 Jahre
377 400 Personen
Auch über 370.000 Personen der Altersgruppe 85 - 89 Jahre leiden an Demenzerkrankung
90 Jahre und älter
281 700 Personen
Bei der ältesten Altersgruppe 90+ leiden über 280.000 Personen an Demenz
Zwei Drittel aller Demenzkranken haben nach dieser Statistik bereits das 80. Lebensjahr erreicht, wobei Frauen mit rund 70 Prozent häufiger betroffen sind als Männer. Mittlere Altersgruppen sind deshalb nicht aufgeführt, weil unter 65 Jahren vergleichsweise wenig Demenzerkrankungen auftreten, deren Zahl bei rund 2 Prozent liegt.
Entwicklung der Lebenserwartung
Die Entwicklung der Lebenserwartung in Deutschland bei Geburt in den Jahren 1950 bis 2060.
1950
Männer 64,6 Jahre
Frauen 68,5 Jahre
Die Lebenserwartung der Männer und Frauen 1950 lag zwischen 60 und 70 Jahren.
1970
Männer 67,2 Jahre
Frauen 73,4 Jahre
Bis 1970 stieg die Lebenserwartung bei Männern auf 67 Jahre und bei Frauen bereits schon auf 73 Jahre.
1990
Männer 72,6 Jahre
Frauen 79 Jahre
1990 lag die Lebenserwartung der Männer bei 72 Jahren und der Frauen bei 79 Jahren.
2000
Männer 74,8 Jahre
Frauen 80,8 Jahre
Bei Männer und Frauen stieg die Lebenserwartung von 1990 bis 2000 nur um ein bis zwei Jahre an.
2010
Männer 77,2 Jahre
Frauen 82,7 Jahre
Die Lebenserwartung stieg bis 2010 auf 77 Jahre bei Männer und über 82 Jahre bei Frauen.
2020
Männer 79,1 Jahre
Frauen 84,1 Jahre
Im Jahr 2020 soll die Lebenserwartung bei Männern noch knapp unter den 80 Jahren liegen und bei Frauen bereits bei 84 Jahren.
Mit Hilfe statistischer Auswertungen wird deutlich, wie sehr die Lebenserwartung seit 1950 bis heute gestiegen ist. Es ist ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen, der alle zehn Jahre bei Männern und Frauen jeweils 2 bis 3 Jahre beträgt. Dieser Gesetzmäßigkeit folgend wird für das Jahr 2050 ein durchschnittliches Lebensalter von Männern von 83,5 Jahren und bei Frauen von 87,7 Jahren erwartet.
Insgesamt ist davon auszugehen, dass mit zunehmendem Alter auch die Pflegebedürftigkeit steigen wird.
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